Gesundheitsminister Karl Lauterbach arbeitet zurzeit an einem “Krankenhauspflegeentlastungsgesetz”, das Personalvorgaben für Kliniken bestimmen soll. Dabei wird der Bedarf an Pflegepersonal an der benötigten Arbeitslast in den Kliniken richten. 


Das System wurde gemeinsam von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), dem Deutschen Pflegerat (DPR) und der Gewerkschaft Verdi entwickelt, wobei Krankenhäuser mit Tarifverträgen zur Entlastung des Pflegepersonals vom System ausgeschlossen sind, als auch Intensivstationen. 


Bei der sogenannten Pflegepersonalregelung 2.0 (PPR 2.0) werden die Patienten täglich je nach Pflegebedarf in unterschiedliche Leistungsstufen eingeteilt. Dabei wird unterschieden nach Körperpflege, Ernährung oder Mobilisierung sowie nach der speziellen Pflege nach Operationen oder der Wund- und Heilbehandlung. Jeder Stufe sind bestimmte Minutenwerte zugeordnet. Dadurch ergibt sich für jeden Patienten eine bestimmte Zeit, aus dem der Personalbedarf abgeleitet werden kann.

 

Nächstes Jahr sollen die neuen Vorgaben getestet werden, um reale Werte zur Bemessung des Personals festzulegen, bevor sie voraussichtlich 2024 eingeführt werden. Falls dann ab 2025 Kliniken gegen die Vorgaben verstoßen, können diese Sanktionen erwarten. 


Die Menge an extra Personal, die so ein System benötige, wird dabei nicht angesprochen. Es wird davon ausgegangen, dass 40.000 bis 80.000 zusätzliche Pflegekräften benötigt werden, aber woher diese kommen sollen, weiß man anscheinend nicht. Diese Personalbemessung, würde helfen zu zeigen, wie viel Personal wirklich benötigt wird, schafft dabei selber aber keine neuen Arbeitsplätze. 


Wie so oft, wird dabei die Altenpflege übersehen, den in Lauterbachs Plan fehlt jegliche Erwähnung von Pflegebedürftigen, die in Heimen oder zu Hause professionelle Betreuung benötigen. Brysch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagt dazu, „Damit hat die Bundesregierung die zwei Millionen Pflegebedürftigen vergessen, die täglich auf professionelle Hilfe angewiesen sind.“


Quelle: 2022, BR24, lesen Sie den Artikel hier.