Costs for nursing home care for dementia & care level 3

Kernaussagen:
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Demenz verändert nicht nur das Gedächtnis – sie greift tief in den Alltag, die Persönlichkeit und die Selbstständigkeit eines Menschen ein. Spätestens wenn die Betreuung zu Hause nicht mehr möglich ist, wird die stationäre Pflege zur sicheren Lösung. Erfahren Sie hier, welche Zuschüsse und Kosten für ein Pflegeheim bei Demenz und Pflegegrad 3 üblich sind.
Pflegegrad 3 bei Demenz – was bedeutet das?
Typische Symptome und Unterstützungsbedarf bei Demenz
Menschen mit Demenz haben oft erhebliche kognitive und alltagspraktische Einschränkungen. Häufige Symptome im Stadium des Pflegegrads 3 sind:
- ausgeprägte Orientierungslosigkeit (z. B. Tag-Nacht-Verwechslung, Verirren)
- Gedächtnisverlust in Verbindung mit Misstrauen oder Verwirrtheit
- Schwierigkeiten bei der Körperpflege, beim Essen oder beim Ankleiden
- Unruhe, Weglauftendenz oder auch aggressives Verhalten
Betroffene benötigen meist eine umfassende Betreuung im Tagesverlauf, da die Eigenverantwortung stark eingeschränkt ist. Angehörige stoßen oft an ihre Grenzen – nicht nur emotional, sondern auch organisatorisch. Ein Umzug in ein Pflegeheim wird dann häufig unumgänglich.
Pflegegrad 3
Pflegegrad 3 wird Personen zuerkannt, die eine schwere Beeinträchtigung der Selbstständigkeit oder der Fähigkeiten aufweisen. Voraussetzung ist, dass die betroffene Person in der Begutachtung durch den Medizinischen Dienst (MD) eine Gesamtpunktzahl von mindestens 47,5 und weniger als 70 Punkten erreicht. Der Pflegegrad ist entscheidend für die Höhe der Leistungen aus der Pflegeversicherung – sowohl im häuslichen als auch im stationären Bereich. (Quelle: Sozialgesetzbuch XI, § 15)
Pflegebegutachtung durch den Medizinischen Dienst
Die Einstufung in Pflegegrade erfolgt nach einem standardisierten Verfahren durch den Medizinischen Dienst (MD). Dabei werden sechs Module geprüft, u. a. Mobilität, kognitive und kommunikative Fähigkeiten, Verhaltensweisen, Selbstversorgung sowie der Umgang mit krankheitsbedingten Anforderungen. Besonders bei Demenz kommt den Modulen „kognitive Fähigkeiten“ und „Verhaltensweisen“ großes Gewicht zu. Die Begutachtung findet meist im häuslichen Umfeld statt. Wichtig: Angehörige sollten bei dem Termin anwesend sein und Veränderungen im Alltag konkret schildern – das erhöht die Chance auf eine realistische Einstufung. (Quelle: BMG)
Kosten für ein Pflegeheim bei Demenz & Pflegegrad 3
Die Kosten für einen Pflegeheimplatz setzen sich aus mehreren Posten zusammen: Grundsätzlich gezahlt werden müssen Pflegekosten, Unterkunft und Verpflegung sowie Investitionskosten. Unter Umständen können noch Ausbildungsumlage und weitere Zusatzleistungen.
Mit Pflegegrad 3 erhalten Pflegeheimbewohner einen monatlichen pauschalen Zuschuss von 1.319 Euro für die reinen Pflegekosten – einschließlich sozialer Betreuung und medizinischer Behandlungspflege (Quelle: BMG). Dieser Festbetrag wird direkt an das Pflegeheim gezahlt und hilft, den Pflegebereich im Rahmen der Heimentgelte zu finanzieren. Die tatsächlichen Gesamtkosten für einen Pflegeheimplatz liegen jedoch deutlich höher. Die Differenz muss von der pflegebedürftigen Person in Form des sogenannten Eigenanteil selbst oder, falls das Einkommen nicht ausreicht, von Angehörigen oder Sozialhilfeträgern getragen werden. Der Eigenanteil variiert je nach Region und Heim, beträgt aber bundesweit zwischen 2.687 und 2.984 Euro pro Monat im ersten Heimjahr. (Quelle: Verband der Ersatzkassen (vdek))
Viele Angehörige wissen nicht, dass sie über die Verhinderungspflege zusätzliche Unterstützung erhalten können. Mit der Sorgen Los Karte müssen Sie dabei nichts selbst vorstrecken.
Reduzierter einrichtungseinheitlicher Eigenanteil (EEE)
Zusätzlich zum Basisbeitrag gewährt die Pflegekasse seit 2022 einen Leistungszuschlag auf den einrichtungseinheitlichen Eigenanteil (EEE). Dieser richtet sich nach der Dauer des Heimaufenthalts:
- bis 12 Monate: 15 Prozent
- über 12 Monate: 30 Prozent
- über 24 Monate: 50 Prozent
- ab 36 Monate: 75 Prozent
(Quelle: Verbraucherzentrale)
Weitere Finanzierungsmöglichkeiten für die Kosten des Pflegeheims bei Demenz und Pflegegrad 3
Wenn das eigene Einkommen oder Vermögen nicht ausreicht, um die stationäre Pflege zu finanzieren, gibt es verschiedene Unterstützungswege. Angehörige sollten sich frühzeitig beraten lassen, z. B. bei der Pflegekasse, einem Pflegestützpunkt oder der Verbraucherzentrale, um mögliche Hilfen vollständig auszuschöpfen.
Wer sich um Angehörige kümmert, braucht auch Pausen. Über die Verhinderungspflege steht Ihnen Unterstützung zu – unser FLEXX-i Chatbot hilft beim Antrag.
Hilfe zur Pflege
Wenn Einkommen und Vermögen nicht ausreichen, um die Heimkosten zu decken, kann Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII beantragt werden. Zuständig ist das Sozialamt am Wohnort oder am Ort des Heims. Vor der Bewilligung prüft die Behörde Einkommen, Vermögen und mögliche Ansprüche gegenüber Angehörigen. Wichtig: Der Antrag kann rückwirkend ab dem Monat der Antragstellung gewährt werden – ein früher Antrag lohnt sich also. (Quelle: Verwaltung Bund)
Pflegewohngeld
Das sogenannte Pflegewohngeld ist eine landesrechtlich geregelte Leistung, die in einzelnen Bundesländern – zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein – gezahlt wird. Es dient der Deckung der Investitionskosten im Pflegeheim und richtet sich an Bewohner mit geringerem Einkommen. Voraussetzung ist meist, dass das Heim einen Versorgungsvertrag mit dem Land abgeschlossen hat. Die Höhe variiert je nach Bundesland und Einrichtung. (Quelle: Verbraucherzentrale NRW)
Steuerliche Entlastungen und Pflegepauschbetrag
Pflegende Angehörige können bestimmte Ausgaben steuerlich geltend machen – etwa als außergewöhnliche Belastungen. Auch Heimkostenanteile können in der Steuererklärung berücksichtigt werden. Wer einen Angehörigen mit mindestens Pflegestufe 2 im häuslichen Umfeld pflegt, kann zudem den Pflege-Pauschbetrag nutzen (zwischen 600 und 1.800 Euro jährlich, abhängig vom Pflegegrad). (Quelle: EStG § 33 Außergewöhnliche Belastungen)
Unterhaltspflicht der Kinder | Elternunterhalt
Grundsätzlich sind Kinder gegenüber ihren Eltern unterhaltspflichtig, wenn deren Pflegeheimkosten nicht gedeckt sind. Seit 2020 gilt jedoch eine Freigrenze von 100.000 Euro Jahresbruttoeinkommen. Nur wer darüber liegt, kann vom Sozialamt zur Zahlung herangezogen werden – und auch dann nur anteilig. (Quelle: § 94 Abs. 1a SGB XII)
Alternativen zum Pflegeheim bei Demenz
Die Kosten für ein Pflegeheim bei Demenz und Pflegegrad 3 sind auch mit Zuschüssen von Pflegekasse und Staat hoch. Zudem fühlen sich nicht alle Pflegebedürftigen in Einrichtungen dieser Art wohl. Es lohnt sich daher, auch Alternativen zu stationären Unterbringungen in den Blick zu nehmen.
24-Stunden-Betreuung
Viele Familien wünschen sich, dass der oder die Erkrankte weiterhin zu Hause wohnen kann. Eine sogenannte 24-Stunden-Betreuung – in der Regel durch Betreuungskräfte aus dem Ausland – ist dabei eine Möglichkeit. Diese leben mit im Haushalt und übernehmen Alltagsaufgaben wie Kochen, Waschen und Begleitung – allerdings keine medizinische Pflege. Das Modell ist in der Umsetzung jedoch voraussetzungsreich und bietet keine Lösung für die medizinischen Pflegeaufgaben.
Ambulant betreute Wohngemeinschaften
Eine beliebte Alternative zum klassischen Pflegeheim sind ambulant betreute Demenz-WGs. Hier leben mehrere pflegebedürftige Menschen in einer gemeinsamen Wohnung, meist mit familiärem Charakter. Die Pflege erfolgt durch einen ambulanten Dienst oder selbstständige Pflegekräfte, während Angehörige oft aktiv in den Alltag eingebunden sind. Diese Wohnform bietet mehr Individualität und Teilhabe als große Heime und eignet sich besonders für Demenzkranke, die noch ein gewisses Maß an Alltagskompetenz haben.
Kurzzeitpflege oder teilstationäre Angebote
Auch Kurzzeitpflege und Tagespflegeeinrichtungen bieten Entlastung – insbesondere für pflegende Angehörige. Menschen mit Pflegegrad 3 haben Anspruch auf bis zu 3.539 Euro für Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie 1.357 Euro für Tagespflege pro Monat (Quelle: Pflegeunterstützungs- und -entlastungsgesetz — PUEG).
Gerade bei Demenz kann ein strukturierter Tagesablauf mit sozialer Betreuung sehr stabilisierend wirken – ohne dass gleich ein Heimaufenthalt nötig ist. Zur Unterstützung des Alltags zu Hause können über die Verhinderungspflege selbstständige Pflegekräfte oder ambulante Pflegedienste herangezogen werden.
Unterstützung für die häusliche Pflege über FLEXXI finden
Ein Pflegeheim ist nicht immer die einzige Lösung. Wenn Sie Ihren demenzkranken Angehörigen lieber zu Hause betreuen möchten, finden Sie bei FLEXXI passende Unterstützung für alle pflegerischen Aufgaben. Alle bei FLEXXI registrierten Pflegekräfte verfügen über die Qualifikation, auch medizinische Behandlungspflege durchzuführen und können die häusliche Pflege so professionell unterstützen. Zudem werden ihre Leistungen von den Pflegekassen anerkannt.
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FAQ: Häufige Fragen zu Kosten für Pflegeheim bei Demenz & Pflegegrad 3
Wie viel zahlt die Pflegekasse bei Pflegegrad 3?
Für die vollstationäre Pflege zahlt die Pflegekasse bei Pflegegrad 3 ab 2025 monatlich 1.319 Euro. Dieser Betrag wird direkt an das Pflegeheim gezahlt und deckt nur einen Teil der Gesamtkosten. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/themen/pflege/online-ratgeber-pflege/leistungen-der-pflegeversicherung/vollstationaere-pflege-im-heim.html
Müssen Kinder für die Pflegeheimkosten aufkommen?
Nur dann, wenn ihr Jahresbruttoeinkommen über 100.000 Euro liegt, können Kinder für die Pflegeheimkosten ihrer Eltern herangezogen werden. Ansonsten greift der Staat nicht auf das Einkommen der Kinder zurück.(Quelle: § 94 Abs. 1a SGB XII).
Was passiert, wenn das Einkommen nicht ausreicht, um die Kosten für ein Pflegeheim bei Demenz und Pflegegrad 3 zu bezahlen?
In diesem Fall kann beim Sozialamt Hilfe zur Pflege beantragt werden. Diese übernimmt die ungedeckten Heimkosten, wenn keine ausreichenden Mittel vorhanden sind.
Wird Demenz bei der Einstufung des Pflegegrads besonders berücksichtigt?
Ja, bei der Pflegebegutachtung fließen der kognitive und psychische Zustand stark mit ein. Menschen mit Demenz erreichen daher häufig Pflegegrad 2 oder höher – auch ohne körperliche Einschränkungen.
Gibt es Sonderregelungen für den Zuschuss zu Kosten des Pflegeheims bei Demenz und Pflegegrad 3?
Für demenzerkrankte Menschen gelten keine zusätzlichen pauschalen Leistungen – sie profitieren jedoch indirekt: Da ihre Pflege oft intensiver ist, zählt ihr tatsächlicher Pflegebedarf stärker bei der Einstufung und führt oft zu einem höheren Pflegegrad und entsprechenden Leistungen der Pflegekasse.