Pflege zu Hause: Keine Sparlösung, sondern Belastungsgrenze erreicht

Kernaussagen:
- Ein Vorschlag des sächsischen Pflegerats zur stärkeren Einbindung von Angehörigen bei hauswirtschaftlichen Pflegeleistungen hat für Diskussionen gesorgt. Die Interessenvertretung für pflegende Angehörige „wir pflegen” äußert deutliche Bedenken – insbesondere mit Blick auf die bereits hohe Belastung im häuslichen Bereich.
Vorschlag des Pflegerats: Familien stärker einbinden
Laut einem Bericht des MDR regt Michael Junge, Vorsitzender des sächsischen Pflegerats, an, Einsparpotenziale in der Pflege durch eine stärkere Beteiligung des familiären und sozialen Umfelds zu erschließen. Konkret geht es um hauswirtschaftliche Leistungen, die in Pflegeeinrichtungen vergütet werden, im häuslichen Umfeld aber vermehrt von Angehörigen übernommen werden könnten.
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Die Interessenvertretung „wir pflegen” widerspricht entschieden. Vorstandsmitglied Notburga Ott, selbst jahrelang pflegende Angehörige, hält diesen Vorschlag für ungerecht:
„In der häuslichen Pflege soll das jetzt weggenommen werden, weil es doch die pflegenden Angehörigen sowieso schon machen.“
Mehrheit der Pflegebedürftigen wird zu Hause versorgt
Die Interessenvertretung verweist auf aktuelle Zahlen: Rund 86 % der Pflegebedürftigen leben in häuslicher Umgebung, nur 14 % stationär (Destatis). Von den zu Hause Gepflegten nutzt lediglich etwa ein Fünftel einen ambulanten Pflegedienst – der Großteil wird durch Angehörige unterstützt.
Zeitliche Belastung für pflegende Angehörige
Laut Helvi Seehafer von der Johanniter-Unfall-Hilfe investieren pflegende Angehörige im Schnitt 49 Stunden pro Woche in die Pflege. Damit bleibt wenig Raum für Erholung, Freizeit oder soziale Kontakte – eine zusätzliche Belastung durch weitere Aufgaben wird kritisch gesehen.
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Vor diesem Hintergrund wirken die derzeitigen Unterstützungsleistungen wie ein Tropfen auf den heißen Stein: Pflegebedürftige erhalten derzeit monatlich 131 Euro für haushaltsnahe Dienstleistungen – eine spürbare Entlastung ist damit kaum möglich.
Pflege durch Minderjährige: Ein oft übersehener Aspekt
Besondere Aufmerksamkeit gilt auch den pflegenden Minderjährigen: Laut Bundesfamilienministerium übernehmen schätzungsweise 500.000 Kinder und Jugendliche regelmäßig Pflegeaufgaben zu Hause. Diese reichen teils bis zur Intimpflege oder nächtlichen Betreuung.
Julika Stich, Gründerin des Projekts Young Helping Hands berichtet:
„Das sind Kinder und Jugendliche, die sich um ihre Eltern kümmern und dann auch Pflegeaufgaben übernehmen. Da sprechen wir wirklich von Aufstehen in der Nacht oder Pflegetätigkeiten wie Intimpflege. Das überfordert ja schon viele Erwachsene.“

Stationäre Pflege ist teuer – häusliche oft unsichtbar
Ein weiterer Diskussionspunkt betrifft die Verteilung der Pflegeversicherungsausgaben. Laut „wir pflegen“ entfielen im Jahr 2023 rund 42 % der Mittelauf den stationären Sektor – bei einem Anteil von lediglich 14 % der Pflegebedürftigen. Gleichzeitig werden die deutlich günstigeren häuslichen Pflegestrukturen weiterhin überwiegend privat getragen – durch unbezahlte Angehörige.
Einordnung
Vor diesem Hintergrund kritisieren mehrere Verbände den Vorstoß, Angehörige noch stärker einzubinden. Vielmehr sei es notwendig, bestehende Entlastungsangebote für pflegende Familien auszubauen – sowohl strukturell als auch finanziell.
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