Bis 2026 wird erwartet, dass in der Altenpflege rund 61 300 neue Arbeitsplätze entstehen werden, aber auch fast 16 000 Altenpflegekräfte den Beruf verlassen werden. Demnach wird es schon in 4 Jahren in Deutschland ein Defizit von über 77 000 Altenpflegekräften geben. 


Mit einem demografischen Wandel in Deutschland droht dem Pflegesystem dadurch ein potenzieller Kollaps. Die sogenannte Babyboomer-Generation, die 19 Millionen Menschen und 22 % der Bevölkerung ausmacht, kommt ins Rentenalter und wird somit großen Druck auf die Altenpflege ausüben. 



Um von Pflegekräften selbst zu erfahren, wie sie die Situation der stationären Pflege in der Zukunft einschätzen, hat die „WeCare4Us“-Studie über 200 Pflegekräfte interviewt. Dabei kristallisiere sich eine deutliche Botschaft: Es braucht schnell Verbesserungen, sonst droht der Pflegekollaps. 


  • Über 87 % erwarten steigende Belastungen für Pflegekräfte 

  • 24 % sehen die zu erwartenden medizinischen Kompetenzen und die daraus entstehenden Verantwortungen als zusätzliche Strapaze an 

  • 36 % erwarten eine steigende Überforderung und mehr Zeitaufwand durch zu komplexe Software und langsame Geräte 

  • 21 % geben bei der Frage nach Belastungsgrenzen die unzureichenden Fachkenntnisse des Nachwuchses durch die aktuelle Ausbildung an 


Aber: Fast ein Drittel der Befragten sehen die Entwicklung der Pflege auch positiv, da zurzeit Pflegeprobleme so viel Aufmerksamkeit erhalten.  


Dabei haben 39 % der Pflegekräfte in der Studie auch konkrete Ideen und Ansätze für Verbesserungen, wie z. B. Digitalisierung, effizientere Arbeitsprozesse und wie man bessere Zusammenarbeit ermöglicht. 


Durch die Studie hat sich auch eine bereits bestehende Theorie weiter bestätigt, nämlich dass Pflegekräfte das System am besten verstehen und daher selbst in die Entscheidungsprozesse zur Zukunft der Pflege involviert sein sollten. 

Die Meinung von Pflegekräften sollte mehr Gehör geschenkt werden, da sie am besten wissen, welche Probleme das derzeitige System hat und wie man es verbessern könnte. Im Vergleich zu Politikern und medizinischen Institutionen, sind diese nicht von einem Profit- oder Machtinteresse getrieben, sondern wirklich von der Fürsorge für Ihre Mitmenschen und Kollegen. Die „WeCare4Us“-Studie dient als ein hervorragendes Beispiel für die Bedeutung von einem größeren Einbeziehen von Pflegekräften und Krankenschwestern bei Entscheidungsprozessen in der Entwicklung von Verbesserungsmaßnahmen in der Pflege und Medizin. 


Quelle: 2022, opta data Zukunfts-Stiftung, lesen Sie den Artikel hier.